Entstehung der Mondaufnahme

Die auf dieser Internetseite am linken Bildrand gezeigte Mondaufnahme entstand am 6. August 2007. Am 5. August gegen 21 Uhr startete ich meine Beobachtungen und bemerkte dann gegen Mitternacht den aufsteigenden Mond. Ich steuerte das LX200 in seine Richtung, stellte eine kurze Belichtungszeit von 0,02 Sekunden ein und fertigte einige Aufnahmen an. Das gezeigte Bild entstand um 22.46.20 UT.

Zur Aufnahme war er in einer Höhe von nur 12,4°, war zu 49,09% beleuchtet und -10,1 mag hell. Das Bild wurde zunächst folgendermaßen angezeigt:

Deutlich zu sehen ist ein Großteil der nicht angeleuchteten Mondoberfläche und ein nicht gleichmäßiger dunkler Hintergrund. Das dunkle Krisenmeer (Mare Crisium) ist am rechten Mondrand deutlich zu erkennen. Das Bild ist hier in 50 % der Originalgröße gezeigt. Die Originalgröße ist 800 x 600 Bildpunkte.

Obiges Bild zeigt eine Übersicht des Mondes und den Ausschnitt des Bildes. Einige bekannte Formationen sind gekennzeichnet und namentlich angegeben.

Das im FITS-Format vorliegende Bild wird durch eine Graustufenskala von 65536 Stufen (0 bis 65535) dargestellt. Die hellsten Bildpunkte haben in diesem Bild Werte bei etwa 21000; die dunkelsten Bildpunkte Werte von 140. Da die Kamera Helligkeiten bis zu einem Wert von 65535 anzeigen kann, hätte dieses Bild durchaus etwa dreimal so lange belichtet werden können - also 0,06 Sekunden.
Jedes Programm, welches FITS-Bilder anzeigt, muss den enormen Helligkeitsbereich von 16 Bit auf eine Weise darstellen. Nur der Mensch kann entscheiden, was ihm ästhetisch am liebsten ist. Ich wählte für den dunkelsten Bildpunkt den Helligkeitswert 0 und für den hellsten Punkt den Wert 21400. Über diesen Wertebereich werden damit die z.B. 256 Graustufentöne verteilt. Es zeigte sich folgendes Bild:

Hier sind nun die hellsten Bildpunkte weiß dargestellt (oben links) und der nicht beleuchtete Teil des Mondes sowie der Himmel ist schwarz.

Da LX200.de aber einen weißen Seitenhintergrund haben sollte, invertierte ich das Bild kurzerhand und bekam dieses Ergebnis:

Nun hatte ich das beabsichtigte Ziel beinahe erreicht. Nach einigen beispielhaften Aufteilungen von Kopf- und Navigationsflächen entschied ich mich für die folgende Aufteilung:


Da ich mir noch nicht ganz über die Hintergrundfarbe im Klaren war, schien mir eine Transparenz sinnvoll. Ein ganz leicht eingefärbtes Weiß möchte ich nämlich weiterhin nicht ausschließen. Hier sind die Bilder mit einer grünlichen Hintergrundfarbe gezeigt, um die Transparenz kenntlich zu machen.


Sehr interessant ist es, eine selbst erstellte Aufnahme mit anderen zu vergleichen. Ich habe die Aufnahme mit denen im Mondatlas von A. Rückl verglichen. Dieser Mondatlas ist ein Kartenwerk mit gezeichneten Mondkarten. Ein weiterer Abschnitt im Atlas zeigt auch Fotografien von ausgesuchten Objekten. Für das obere Teilbild sind dies im Mondatlas die Karten 10 bis 12 und 21 und 22. Für das untere Teilbild die Karten 21, 22, 32, 33, 43, 44 sowie 54 und 55.
Durch die Umkehrung der Helligkeiten entsteht der Eindruck, als ob das Sonnenlicht vom Rechts eintritt. Hier muss man immer dran denken, wenn man Vergleich anstellt.

Die eingetragenen Angaben stammen aus dem Mondatlas. Markiert sind gut zu erkennende Formationen sowie die Landeplätze zweier Mondsonden. Mons Pico und Mons Piton sind im Mondatlas auf Seite 202 auch als Fotografie zu sehen.

Es ist immer wieder eine tolle Sache, die Topografie des Mondes zu beobachten. Da gibt es die Furchen (Rupes), die nur zu bestimmten Zeiten gut erkennbar sind. Es gibt flache Hügel (Dome), die nur bei geringer Sonnenhöhe gut zu sehen sind. Auch einige Rillen (Rimae) zeigen viele Details. Die Beobachtung am Terminator - oder auch sehr Interessant innerhalb von Kratern - zeigt innerhalb von Minuten sich ändernde Schattenwürfe. Im bereits oben erwähnten Mondatlas sind die günstigsten Beobachtungszeiten in Mondaltern angegeben!

Bei diesem Bild wurde versucht, möglichst viele Details nahe des Terminators und auch gerade im dunklen Bereich zu zeigen.

Bei diesem Bild wurde Wert auf guten Kontrast im oberen linken Bereich gelegt. Die flache Ebene zeigt nun viel mehr Details als in den vorigen Bildern.


Dieses Bild zeigt eine vierfache Vergrößerung eines Teils des Bildes und darüber gelegt eine leicht transparente Darstellung der Mondes des Programms Guide in deutlich höherer Auflösung (Basierend auf Bildmaterial der Mondsonde Clementine). Die Positionen der Formationen stimmen sehr gut überein. Die Kantenlänge eines Bildpunkts entspricht 2,5 Bogensekunden und ist auf der Mondoberfläche etwa viereinhalb Kilometer!


Letzte Änderung: 2007-12-28