Anschaffung

Die Entscheidung zur Anschaffung des Meade LX200 8" f/10 Instrumentes begründet sich in meinem Fall auf drei Dinge:

  1. die Unterstützung bei der Auffindung von Himmelsobjekten
    In der Vergangenheit litt das Erlebnis des Beobachtens immer daran, Objekte nicht in angemessener Zeit aufzufinden. Dies mag für geduldige Menschen nicht entscheidend sein; für mich ist es ein wichtiger Punkt. Mit der Unterstützung des teleskopinternen Rechners (im Sockel bzw. im Handsteuergerät) ist es ein Einfaches, nach einer zu Beginn der Beobachtung durchgeführten Justierung Objekte über die Angabe des Objektsnamens oder deren Koordinaten aufzufinden.
  2. die Portabilität
    Da keine überdachte Beobachtungsstation vorhanden ist, bin ich gezwungen, das Teleskop zu jeder Beobachtung neu aufzubauen. Der Tubus mit der Gabelmontierung des LX200 8" kann von einem Mann ohne größere Anstrengung bis zu 50 m weit getragen werden. Das Dreibein wird separat getragen, während man die Tauschutzkappe, die Stromversorgung und weiteres Zubehör in einem Karton tragen kann. Hinzu kommen ggf. Akkumulatoren und Okularkoffer. Weitere Zubehörteile insbesondere bei der CCD-Nutzung (CCD-Kamera, Notebook, Tisch, Stuhl, Lightbox; Stromversorgung, Zubehör für die CCD-Wasserkühlung) sind erforderlich.
  3. das Preis-/Leistungsverhältnis
    Das LX200 ist aus meiner Sicht ein gut abgestimmtes Produkt was die Punkte Optik, Stabilität, Unterstützung durch Rechner, Transportabilität, Preis und Service betrifft. Ein gleichartiges Produkt ist derzeit auf der Erde nicht zu finden.

 

Das LX200 ist in f/6,3 und f/10 erhältlich. Beim f/6,3 ist der Fangspiegel jedoch um einen nicht unbeachtlichen Faktor größer und verkleinert damit die effektive Öffnung stark.

f/6,3 ist sinnvoll, wenn mit dem Teleskop besonders die CCD-Astronomie betrieben wird. Dies begründet sich darin, dass die Fläche des CCD-Chip gegenüber dem herkömmlichen Film viel kleiner ist und diesem Manko mit einem durch f/6,3 größeren Sichtwinkel entgegengewirkt wird. Ein weiterer Pluspunkt ist eine kürzere Belichtungszeit bei kleinerer Brennweite. Bei der CCD-Astronomie werden auf elektronischem Wege Bilder aufgenommen. Die CCD-Astronomie bietet sich vor allem bei längeren Belichtungszeiten durch die konstante Lichtempfindlichkeit des "Fotomaterials" an.

In meinem Fall stand die CCD-Astronomie mittelfristig nicht zur Debatte. Ein erheblicher Mehraufwand an finanziellen Mitteln (Notebook, Autoguider, ggf. weitere Stromversorgungen) ist dazu erforderlich. So entschied ich mich seinerzeit für das f/10, was eher einem Allzweck-Teleskop entspricht.

Seit Mitte 2003 betreibe ich die CCD-Astronomie. Da ich hauptsächlich Kleinplaneten aufnehme ist das mit f/10 erreichte Aufnahmefeld ausreichend. Will ich eine größere Fläche aufnehmen, kommt ein  Brennweitenverkürzer (Focal Reducer) zum Einsatz. Dieser macht aus dem f/10 ein f/6,3. Speziell für die CCD-Astronomie ist auch ein Brennweitenverkürzer mit f/3,3 erhältlich. Dieser ist aber nur bei kleinen Aufnahmechips und nicht in der visuellen Beobachtung einsetzbar.

Ein weiterer Pluspunkt ist das höhenverstellbare Dreibeinstativ. Ich beobachte zunächst in der überwiegenden Zeit im Stehen. Für einen langen Menschen ist es sehr von Vorteil, sich nicht mit krummem Rücken hinstellen zu müssen. Auch das Beobachten im Sitzen ist sehr angenehm. Voraussetzung dafür ist jedoch, das das zu beobachtende Objekt eine zur Beobachtungszeit geeignete Horizonthöhe aufweist. Seit 2003 beobachte ich fast ausnahmslos im Sitzen. Das Notebook stellt das Bild der CCD-Kamera dar und ist auf einem kleinen Tisch platziert.

Schattenwurf im Winter
Schattenwurf im Winter


Letzte Änderung: 2007-12-28