Vergrößerung

Am häufigsten beobachte ich mit 78-facher (26 mm-Okular) Vergrößerung. Genüsslich gucke ich immer wieder durch das 2" 40 mm Okular (50-fache Vergrößerung). Hier können Sternfelder und Regionen in der Milchstraße besonders gut beobachtet werden. Beispiele sind hierfür h+χ zwischen Perseus und Kassiopeia, der Cirrusnebel im Schwan. Gerade bei der Deep Sky-Beobachtung (Objekte außerhalb des Sonnensystems) können z.B. Nebel häufig nur mit geringeren Vergrößerungen gut erkannt werden. Um Planeten zu beobachten greife ich meistens zur Vergrößerung 133-fach (15 mm Okularbrennweite). Bei sehr gutem Wetter ist auch die 206-fache (9,7 mm Okularbrennweite) Vergrößerung sinnvoll. Solch ein Wetter ist an meinem Wohnort am Rande einer 4000 Einwohner zählenden Gemeinde jedoch seltener vorhanden. Seit kurzem nutze ich auch ein hochwertiges kurzbrennweitiges Okular mit 5 mm Brennweite. Es hat ein sehr gutes Einblickverhalten auch für Brillenträger und hiermit macht das Beobachten genauso Spaß wie bei geringer Auflösung, da man einfach eine sehr gute Wahrnehmung hat und auch die Schärfe gut einstellen kann. Mondbeobachtung bei 400-facher Vergrößerung ist damit ein Genuss - das hatte ich nicht für möglich gehalten! Hier empfehle ich: Will man mit hohen Vergrößerungen arbeiten, sollte man sich ein sehr gutes Okular mit gutem Einblickverhalten zulegen.

Um Kleinplaneten zu finden nutze ich inzwischen überwiegend das 15 mm Okular. Sind Objekte mit geringer Helligkeit aufzusuchen, beginne ich ebenfalls mit dieser Vergrößerung. Mit zunehmender Vergrößerung steigt auch die Grenze der noch sichtbaren Objekte an. Ein Objekt mit der Helligkeit 13 mag kann ich mit 50-facher Vergrößerung nicht sehen; mit 133-facher ist dies möglich.
Hier noch ein Tipp für Astronomie-Einsteiger: Häufig wird bei Einsteigerteleskopen als erstes mit dem Wert der Vergrößerung geworben. Diese Werte sind häufig unsinnig hoch angegeben. Sinnvolle Vergrößerungen ergeben sich aus der doppelten Zahl der Teleskopöffnung (in mm). Beispiel: Ein Refraktor hat eine Öffnung von 60 mm. Seine sinnvolle Höchstvergrößerung beträgt somit etwa 120-fach. Das wichtigste Bewertungskriterium ist die Öffnung des Teleskops (das ist der Durchmesser der Linse oder des Spiegels, auch Apertur genannt).


Letzte Änderung: 2007-12-28