Sonnenfinsternisse in Nürnberg 1900 bis 2100

Folgende Liste beinhaltet Sonnenfinsternisse in Nürnberg von 1900 bis 2100. Es sind also nicht unbedingt alle Finsternisse, die etwa Deutschland (in den Grenzen von 2007) betreffen, aufgeführt.

Erklärung zur Darstellung:
Sichtbarkeitsbereiche sind in den grafischen Darstellungen in 0,1-Schritten angegeben. Sie beginnen in Außenbereich bei 0,0 und steigen Richtung Zentrallinie an. Der Zentralpfad einer totalen Sonnenfinsternis ist dunkelblau, der einer ringförmigen hellgrün dargestellt. Der Wert in der Bemerkung gibt den genauen Wert für Nürnberg an. Bei einer totalen Finsternis wird der Wert von 1,0 von einem Beobachter erreicht, der gerade am Rand des Pfades der Totalität beobachtet. Weiter zum Zentrum des totalen Pfades kann der Wert noch höher sein. Dies hängt von den Größenverhältnissen von Sonnen- und Mondscheibe ab. Bei einer ringförmigen Finsternis ist der Wert im zentralen Bereich kleiner 1,0.

Sonnenfinsternisse können heutzutage mit einem Rechner und geeigneten Programmen komfortabel berechnet werden. Die zugrunde gelegten Daten von Erdbahn, Mondbahn und Erddrehung sind hinreichend bekannt. Allein die Bestimmung der Mondbahn ist geprägt durch viele Einflussparameter, die aber ohne nennenswerten Aufwand in Programme einfließen können. Die Rotationsdauer der Erde nimmt mit zunehmender Zeit zu. Die Erde dreht langsamer. So gab es in den letzten Jahrzehnten hin und wieder Schaltsekunden, die die Uhren an die sich verlangsamende Erddrehung anpassen sollte. Diese Festlegung wird von der International Earth Rotation and Reference Systems Service (IERS) getroffen.

Die Verbreitung der amtlichen Zeit obliegt in Deutschland der Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB). Sie verbreitet über einen in Mainflingen bei Frankfurt errichteten Langwellensender ein Zeitsignal das unter dem Namen DCF77 bekannt ist. Die derzeit (Februar 2008) zuletzt eingefügte Schaltsekunde fand zum Jahreswechsel 2005/2006 statt. Damals wollte ich diese Schaltsekunde live an einer DCF77-Uhr miterleben. Zu dem Zeitpunkt war mir allerdings nicht bekannt, das die Schaltsekunde in Deutschland um 01:00 MEZ eingefügt wird. Um Mitternacht versuchte ich die Sekunde 60 festzuhalten - was mir nicht gelang. Was aber auf den unten gezeigten Bildern einer DCF77-PC-Uhr zu sehen ist, ist die Ankündigung der Schaltsekunde, die ab einer Stunde vor 01:00 MEZ mit dem Bit 19 erfolgt.

Zeitsignal mit Bit 19 auf 0 vor 00:01 Uhr
Im 'alten' Jahr ist die Schaltsekunde noch nicht angekündigt (siehe rot markiertes Kästchen)

Zeitsignal mit Bit 19 auf 1 ab 00:01 Uhr
Bit 19 geht von 0 auf 1; die Schaltsekunde wird eine Stunde vorher angekündigt

Zeitsignal mit Bit 19 auf 1 ab 00:01 Uhr bis 01:00 Uhr
Bit 19 bleibt bis zum Einfügen der Schaltsekunde um 01:00 MEZ gesetzt

Die Rotation der Erde wurde etwa seit dem 14. Jahrhundert gemessen. Man kann mit heutigen Programmen theoretisch Finsternisse aus dieser Zeit und davor berechnen; man muss aber Annahmen dahingehend treffen, welchen Wert die Rotationsdauer damals hatte. Gleiches gilt für Finsternisse, die Weit in der Zukunft statt finden werden. Derartige Berechnungen sind zunächst nicht grob falsch, aber je nach Lage des Pfads der Finsternis können sie für einen Ort eine Finsternis vorhersagen, obwohl tatsächlich keine statt fand - oder statt finden wird. Hat der Pfad eine stark Ost-West geprägte Richtung, ist eine Vorhersage des Stattfindens einer Finsternis für einen Ort auf dem Pfad recht sicher. Nur die Uhrzeit mag nicht ganz stimmen. Ist der Pfad der Finsternis hingegen stark Nord-Süd geprägt, kann durch die nicht exakt bekannte Erddrehung der tatsächliche Pfad der Finsternis viele Kilometer fernab des vorhergesagten sein - westlich oder eben östlich der Vorhersage. So bewegt sich ein am Äquator befindlicher Ort durch die Erdrotation etwa 11 km/Sekunde Richtung Osten.

Die untenstehend gezeigten Finsternisse wurden mit dem von mir bevorzugten Programm Guide erstellt. Die Programme Celestia und WinEclipse bieten die Möglichkeit, Finsternisse zu berechnen und teilweise sehr eindrucksvoll in bewegten Darstellungen zu zeigen. Die beiden zuletzt genannten Programme sind kostenfrei zu erhalten. WinEclipse ist für Windows erhältlich; Celestia auch für andere Betriebssysteme. Diese beiden Programme dienen primär der Visualisierung solcher Ereignisse. Informieren Sie sich bei Programmen immer über die Berechnungsmethoden, um die Korrektheit bzw. Genauigkeit der Ergebnisse einschätzen zu können. Es zeigt z.B. das eine Programm zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Finsternis, während das andere vielleicht kein Ereignis errechnet.

Wenn Sie zu einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Zeit eine Analyse bezüglich Finsternisse haben möchten, kann ich Ihnen - sofern der Aufwand nicht den Rahmen sprengt - gerne behilflich sein. Derartige Analysen erstelle ich mit dem Programm Guide.

Wenn Sie zu einer der unten aufgeführten Finsternisse Aufnahmen beisteuern können, würde ich mich sehr über Zusendungen von Bildmaterial und auch Beschreibungen zu den Aufnahmeumständen freuen.

Bemerkungen Originalaufnahmen / Simulationen Übersichtsbild
0,08
0,65
0,08
0,73
0,01
Diese Finsternis war eine hybride Finsternis, dass heißt sie hatte eine ringförmige als auch totale Ausprägung. Der Wechsel von der totalen zur ringförmigen erfolgte im Golf von Biskaya. Sie war in Deutschland als ringförmige Finsternis zu beobachten und nur in einem wenige Kilometer breiten Bereich beobachtbar (Z.B. in Krefeld etwa 4,5 km breit; bei Sellin/Rügen etwa 8 km).
0,91
0,75
0,77
0,31
0,85
0,27
0,12
0,68
0,35
0,63
0,31
0,06
0,21
0,78
0,27
0,94
0,59
0,38
0,55
0,03
0,44
0,55
0,44
0,01
0,44
0,51
0,62
0,98

Die europaweit intensiv verfolgte totale Sonnenfinsternis. In Deutschland konnte die totale Phase im Süden beobachtet werden.
Sonne kurz vor der Totalität. Aufnahmeort: Neufahrn - direkt auf der Zentrallinie
0,85 Bei Sonnenaufgang war die Finsternis nahezu beendet
0,60 Keine Aufnahmemöglichkeit aufgrund von schlechtem Wetter
0,46

Aufnahme mit Digitalkamera und davorgehaltener Sonnenfinsternisbrille;
Aufnahmeort: Fürth

0,19

Rechts eine Simulation; Maximum in Nürnberg etwa um 11:35 MESZ; Zenit ist oben; Winkeldurchmesser: Mond: 32,9'; Sonne: 31,5'
Vorschau Maximum; Zenit oben
0,77
0,75
0,17
0,36
0,22
0,89
0,56
0,70
0,12
0,68
0,59
0,23
0,15
0,77
0,72
0,76
0,57
0,74
0,40
0,76
0,21
0,20
0,90
0,59
0,27
0,83
Diese Finsternis ist zugleich die nächste Totale Finsternis in Deutschland (die letzte fand 1999 statt)
0,98
0,89
0,66
0,49
0,90
0,17

Alle Bilder wurden mit Guide erzeugt.


Letzte Änderung: 2008-02-12