Aufnahmen der Venus

1999-09-11

Planet Venus am Tageshimmel
Venus am Tageshimmel

Aufnahme der Venus am Tageshimmel. Am Tageshimmel - oder noch besser in der Dämmerung - kann die Venus am besten fotografiert werden. Der Kontrast ist dann nicht so stark. Diese Aufnahme entstand am 11. September am frühen Nachmittag. Die Venus steht etwa 30 ° von der Sonne entfernt, ist zu 14 % beleuchtet und hat eine scheinbare Größe von 47,7 " (etwa 0,013 °). Die Aufnahme erfolgte in Okularprojektion und ist auf dem Kopf stehend wiedergegeben. Als Film wurde ein Diafilm Fuji 100 verwendet; anschließend ein Abzug auf 9 x 13 cm angefertigt und mit 300 dpi gescannt.

Die Helligkeit betrug -4,4 mag (13 mal heller als der hellste Stern den wir Nachts sehen können). Somit kann die Venus tagsüber mit einem Fernglas erkannt werden. Im Sucher des Teleskops (8x50) ist sie ohne Probleme zu erkennen. Die Entfernung zur Venus betrug 52.299.400 km.

Die Venus hat eine Rotationsdauer von 243 Tagen. Die Umlaufzeit der Venus um die Sonne beträgt mehr als 243 Tage. Damit ist der Venustag länger als das Venusjahr!

 

2001-01-28

Inzwischen nutze ich die Digitalkamera DSC F505 um helle Objekte wie Planeten, Mond und Sonne zu fotografieren. Untenstehendes Bild gelang mir am 28.01.2001 um 16.09 MEZ. Die Sonne stand zum Aufnahmezeitpunkt 7 ° über dem Horizont, die Venus 38,8 °. Hinter das Teleskop mit dem 26 mm Okular stellte ich ein Fotostativ mit der Digitalkamera. Es wurden etwa 30 Aufnahmen auch mit anderen Okularen gemacht. Dabei wurden mit der Mittelpunkt-Helligkeitsmessung die besten Ergebnisse erreicht. Der Zoom wurde auf die stärkste Vergrößerung eingestellt (Vergleichbar 190 mm Brennweite); die Fokussierung erfolgte automatisch durch die Kamera.


Digitalkamera am Okular des Teleskops, die Venus ist sehr gut zu erkennen, oben ist der Teleskoptubus, das Sucherfernrohr und der Telrad-Finder zu sehen

Die Venus hatte einen scheinbaren Durchmesser von 27,7 Bogensekunden. Bei etwa 240 Bildpunkten im Durchmesser ergeben sich etwa 0,12 Bogensekunden pro Bildpunkt. Am oberen Rand ist eine Blaufärbung, am unteren eine Rotfärbung zu erkennen. Der Ursprung dieses Fehlers ist mir nicht bekannt. Beobachtet man einen Planeten näher am Horizont, tritt dieser Effekt sehr stark auf. Das führe ich auf die unterschiedliche Brechung der verschiedenen Wellenlängen zurück. Das Bild ist seitenverkehrt wiedergegeben.

Venus am 28.1.2001, 16.09 Uhr MEZ
Venus am 2001-01-28, 16.09 Uhr

 

2001-02-25

Gegen 16.52 mache ich eine weitere Aufnahme der Venus. Diesmal halte ich die Kamera mit der Hand ans Okular. Als Okular dient das 40 mm Okular.


Venus: Helligkeit -4m6, 24 % beleuchtet, Winkeldurchmesser 41,2", Entfernung 60.627.482 km. Die visuelle Grenzhelligkeit betrug zum Aufnahmezeitpunkt -3m - somit ist die Venus am Tageshimmel zu sehen.

Ein Vergleich mit Guide ist hier wiedergegeben. Die Größe ist vergleichbar.

Venus mit Guide dargestellt
Venus mit Guide dargestellt; Größe und Ausrichtung nachgestellt

2001-04-30

Heute morgen gegen 11.28 Uhr gelang mir das erste Bild nach der Konjunktion. In den vergangenen Wochen verhinderte das Wetter die Aufnahme. Diesmal fertigte ich etwa 30 Aufnahmen mit verschiedenen Okularen an. Alle Aufnahmen wurden mit der Kamera in der Hand gemacht. Unterstehend ist eine der besten Aufnahmen. 

Venus am 30.4.2001
Venus mit Digitalkamera durch das 26 mm Okular, 60.614.211 km Entfernung, 22,3 % beleuchtet und 41" Durchmesser, Norden ist oben, Westen ist links (also ist das Bild seitenverkehrt)

 

2004-05-26

13 Tage vor dem mit Spannung erwarteten Venustransit suche ich die Venus am Abendhimmel auf.

Die sehr schmale Venussichel 13 Tage vor dem Transit
Venus durchs Okular fotografiert; Winkeldurchmesser 53,4", nur 5,5 % beleuchtet; Abstand zur Erde: 0,31 AE

 

2004-06-08 VENUSTRANSIT

Wie auch im letzen Jahr beim Merkurtransit trafen sich mehrere Beobachter. Ich konnte mir nicht vorstellen, das das Wetter uns ein zweites Mal entgegen kommen sollte: Doch es kam genau so! Der Tag war besonders warm und es gab lediglich einige Minuten im ersten Drittel des Transits ein paar störende kleine Wölkchen.

Von mir verwendet wurde: Parallaktische Montierung, Zenitprisma, Okular 20 mm, Sony DSC F828.

Die Kamera wurde ans Okular gehalten. Es wurden unterschiedliche Brennweiten benutzt (etwa 24 mm-70 mm). Die Angaben der Brennweite unter den Bildern geben die Brennweite bezogen auf die Chipfläche wieder (so im Bildheader zu finden). Durch die gewählte Kamera sind die Aufnahmen einer starken Vignettierung unterlegen.


Beobachter während des Transits; 10" und 8" SCT, 2x Refraktor; 07.55 MESZ

Venuseintritt
07:22 MESZ, 1/400 Sekunde, Spotmessung, ISO 64, f=14 mm

Venus vor der Sonnenscheibe
08:03 MESZ, 1/320 Sekunde, Spotmessung, ISO 64, f=7 mm

Venusaustritt am Sonnenrand
13:09 MESZ, 1/2000 Sekunde, f=15 mm

Venus erschien in einer Winkelgröße von 57,8 Bogensekunden. Zur Erde hatte sie einen Abstand von nur 0,29 AE; sie war also der Erde etwa dreimal näher als die Sonne.

Alle Beobachter fertigten Bilder mit Digitalkameras an. Ein H-Alpha-Filter kam auch zum Einsatz; dieser zeigte jedoch erwartungsgemäß wenig Sonnenaktivität, da die Sonne derzeit im Aktivitätsminimum ist. Ein- sowie Austritt waren je über etwa 15 Minuten zu beobachten. Verglichen mit dem letztjährigen Merkurtransit eine viel längere Zeitspanne.

für alle Beobachter war das Venusscheibchen auch mit einer Sonnenfinsternisbrille zu erkennen.

Allen Beobachtern fiel beim Ein- und Austritt der Venus ein heller Venusrand an der noch nicht vor der Sonne befindlichen Seite auf. Dies ist vermutlich die Lichtbrechung der Sonnenstrahlen in der Venusatmosphäre. Fotografisch konnte dies auch von einem der Beobachter festgehalten werden.

Das viel zitierte Tröpfchenphänomen hat sich uns wenig gezeigt.

Alle waren enorm begeistert das Ereignis beobachtet haben zu dürfen. Neben einer Brotzeit wurde zum Schluss auf das gelungene Ereignis angestoßen.

Das soll nun für Deutschland in diesem Jahrhundert der letzte Venustransit gewesen sein.

2009-01-02

In diesen Tagen ist die Venus am winterlichen klaren kalten Himmel sehr lichtstark zu sehen. In der orange farbenen Abenddämmerung zieht der Mond an der Venus vorbei. Unten gezeigte Aufnahme ist mit der kürzest möglichen Belichtungszeit der CCD-Kamera (0,01 s) angefertigt worden. Dennoch haben die hellsten Bildpunkte den Maximalwert von etwa 65000 erreicht.

Venus mit Vergrößerung


Letzte Änderung: 2009-01-02